«Creallenge»? Was soll das bedeuten? Zum ersten Mal fand in diesem Schuljahr die Creative Challenge an der Mosaik-Sekundarschule Alterswilen statt. Ganz im Sinne der Bedeutung von MOSAIK erhielten die Lerngruppen, welche aus sechs bis sieben SchülerInnen bestehen, eine - bis zu diesem Tag - unbekannte Aufgabe, die zu lösen ist. Motiviert, offen für Neues, selbstwirksam, altersdurchmischt, sowie mit individuellen Fähigkeiten und Fertigkeiten sollten die Lernenden kooperativ, also im Team arbeiten können. Die Aufgabe bestand darin eine Kugelbahn aus 14 Dachlatten und 100 Schrauben zu planen und anschliessend im Freien mit Nägeln, Säge und Akkuschrauber zu bauen.
Die Schülerinnen und Schüler, welche eine Lerngruppe aus fünf bis sechs Personen leiten, waren bereits um 7:30 Uhr in der Schule. Eine Lehrerin gab ihnen einen kurzen Input, sowie die Regeln und den Ablauf des Tages. Anschliessend versammelten sich alle Lehrpersonen und Lernenden auf dem Pausenhof, um den Tag gemeinsam zu starten. Die LerngruppenleiterInnen hatten die besondere Aufgabe, die Challenge ihrer Lerngruppe zu erklären, die Rollen zu verteilen, sie zu motivieren und die Regeln einzuhalten.
Nachdem alle den Auftrag verstanden hatten, gingen die SchülerInnen gruppenweise in die Planungsphase über. Während diesen 90 Minuten überlegten sie, wie man mit dem Material eine möglichst stabile Kugelbahn bauen könnte, welche eine lange Rolldauer, viele Richtungswechsel, kreative Elemente enthält und eine Fläche von 1,5 auf 1,5m nicht überschreitet. Sie mussten dann eine Skizze anfertigen, welche genaue Masse enthält und eine realistische Umsetzung ermöglicht. Wenn eine Lehrperson die Planung als tauglich abgesegnet hatte, legte die Lerngruppe los. Mit dem zur Verfügung gestellten Material ging es dann in die «Bauphase». Die SchülerInnen konnten sich alle miteinbringen, egal, ob beim Sägen, Schrauben, Halten, Anleiten oder Videoblog erstellen. Manche Gruppen hatten Startschwierigkeiten, andere tauchten direkt voller Motivation und Tatendrang in die Aufgabe ein. Sie konnten mit ihrer Metallkugel immer wieder ausprobieren und kontrollieren, ob ihre Konstellation ein fliessendes Rollen zulässt, oder doch noch etwas optimiert werden muss. Die Lehrpersonen waren während der Bauphase stets präsent, gaben jedoch keine Tipps.
In der Mittagspause mussten die Akkuschrauber abgegeben werden, um einen fairen Wettkampf sicherzustellen. Während gemeinsam auf dem Pausenhof grilliert wurde, tauschten sich die Schülerinnen und Schüler aufgeregt über ihre bisherigen Fortschritte aus. Um 13:00 Uhr durfte in der letzten Bauphase alles fertiggestellt werden. Die Arbeiten liefen auf Hochtouren und man konnte den Wettkampfgeist wahrlich spüren. Pünktlich um 14:30 Uhr mussten alle Werkzeuge und Dachlatten niedergelegt werden, sodass die Jury, welche aus vier Lehrpersonen bestand, alle Werke im Detail begutachten, testen und bewerten konnten. Die 100 Lernenden zogen dabei von Kugelbahn zu Kugelbahn und fieberten bei allen 16 Konstellationen mit, ob die Kugel auch wirklich rollte oder doch mal herausflog. Bewertet wurden neben der Rolldauer der Kugel, der Bauprozess, die Länge der Kugelbahn, Richtungswechsel, kreative Elemente (z.B. Trichter, Tunnel) und das optische Gesamtbild.
Platz 3 wurde mit 72.5 Punkten die Lerngruppe von Sophie, welche mit einem besonders kreativen und niedrigen Konstrukt punkteten. Den zweiten Platz erhielt die Lerngruppe von Gianni, welche etwas Schwierigkeiten in der Planungsphase hatten, aber durch ihre abwechslungsreiche Dreieckskugelbahn dann doch andere Gruppen überholten (79 Punkte). Den 1. Platz belegte die Lerngruppe von Larissa. Die sechs Schülerinnen und Schüler bauten einen hohen Turm mit 44 freien Fällen und 22 Richtungswechseln und waren damit die unangefochtene Spitze.
Wir gratulieren allen Lernenden zu ihren Platzierungen und bedanken uns für einen spannenden, aussergewöhnlichen und kreativen Wettkampf. Einige der Kugelbahnen stehen nun auch den Kindergartenkindern und PrimarschülerInnen zum Spielen zur Verfügung und bereiten ihnen grosse Freude in den Pausen. Annika Andre